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Hundeverdauung - Eine Erläuterung

Futter und Fanatismus

Die Frage nach dem richtigen Futter ist ein immer wieder heftig diskutiertes Thema, das mindestens so emotional wie Kindererziehung, Religion oder Politik angegangen wird. Ich möchte keinem vorschreiben, was dabei richtig oder falsch ist. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wenn ich nach Fütterung gefragt werde, sage ich gerne, wie ich füttere und wie meine Meinung dazu ist, jedoch kann ich jeden verstehen, der es nicht so macht. Man muss für sich und sein Tier den richtigen Weg finden, das ist das einzige was zählt.

 

Jede Art der Fütterung hat ihre Vor- und Nachteile. Ich versuche erst einmal diese aufzuzeigen.

 

 

 

Fertigfutter

 

Hier gibt es Nass- und Trockenfutter.

 

Trockenfutter lässt sich gut lagern und portionieren.  Manche Hunde nehmen es nicht gerne an, ausserdem muss immer darauf geachtet werden, dass genügend Wasser zur Verfügung steht, da die Trinkmenge bei Trockenfutter ansteigt. Das Futter weicht im Magen auf und vergrössert sich dadurch, wodurch eine Magendrehung bei grossen Rassen nach dem Fressen leichter auftreten kann. Ja nach Sorte gibt es sehr grosse Qualitätsunterschiede und man sollte auf hochwertiges Futter achten, was nicht zwingend auch teuerer sein muss. Man sollte darauf achten, dass kein Zucker im Futter ist, ausserdem sollte der Fleischanteil möglichst hoch sein. In manchen Sorten befinden sich Hefen, Kräuter oder ähnliches, was nicht von jedem Hund vertragen wird. Auch der Getreideanteil ist je nach Hersteller unterschiedlich, manch einer verwendet statt Getreide z.B. Kartoffeln. Ausserden ist die Kotmenge bei Trockenfutter recht gross. Vor allem bei Fütterung von Katzen ist Trockenfutter schwierig, da diese häufig wenig trinken und daher die Gefahr der Nierenerkrankungen steigt. Ausserdem sind Katzen reine Fleischfresser (Carnivoren), die mit Getreide und ähnlichem nicht viel anfangen können. Hunde als Fleisch- und Allesfresser (Carni-Omnivoren) kommen damit besser klar.

 

Bei Nassfutter ist es ähnlich, auch hier ist es wichtig auf die Inhaltsstoffe zu achten. Zucker sollte auf keinem Fall im Futter sein. Nach meinen Erfahrungen neigen viele Hunde bei Feuchtfutter zu Blähungen. Das Futter sollte viel Fleisch enthalten, Muskelfleisch und Innereien. Mittlerweile gibt es auch Futterdosen in denen sich nur Fleisch von nur einer Tierart befindet. Bei solchen Dosen ist darauf zu achten, dass hier noch eine Calciumquelle hinzugegeben werden muss und unter Umständen nicht alle Vitamine und Spurenelemente abgedeckt werden. Ein weiterer Nachteil an Nassfutter ist die grosse Menge Abfall, die produziert wird und Dosen recht viel Platz wegnehmen. Aber auch hierfür gibt es schon Alternativen, z.B. Nassfutter in Tüten oder „Würsten“. Die Kotmenge ist hierbei häufig nicht ganz so hoch wie bei Trockenfütterung.

 

 

 

Rohfütterung

 

Hierbei hat man normalerweise die Möglichkeit selbst zu entschieden, was genau der Hund oder die Katze bekommt und was nicht. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass alles abdeckt wird, was das Tier benötigt. Es kommt mittlerweile bei manchen Tieren zu Erkrankungen durch falsche bzw. unvollständige Fütterung. Es muss darauf geachtet werden, dass nicht nur Muskelfleisch und Innereien, sondern auch Knochen, Knorpel oder andere Calciumquellen gefüttert werden. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass man hygienisch mit dem Fleisch umgeht. Hierzu zählt, dass das Fleisch mehrere Tage eingefroren sein sollte, um unter anderem Wurmeier abzutöten. Das Auftauen sollte am besten im Kühlschrank stattfinden, da hierdurch das Bakterienwachstum verringert wird.

 

Die Kotmengen sind bei dieser Art der Fütterung vergleichsweise gering und die Konsistenz etwas fester, was die Aufnahme von hinterlassenschaften etwas angenehmer gestaltet.

 

 

 

Selbst gekochtes Futter

 

Diese Art der Fütterung weicht nicht allzu sehr von der Rohfütterung ab. Auch hierbei muss auf eine ausgewogene Fütterung geachtet werden. Vor allem bei Welpen muss darauf geachtet werden, dass die Fütterung für Tiere im Wachstum geeignet ist (hoher Calciumbedarf, niedrige Energiemenge).

 

Es sollten jedoch nicht die Essensreste der menschlichen Nahrung den Tieren gegeben werden, da diese häufig stark gewürzt sind.

 

 

 

Wir füttern unsere Hunde und Katzen mit rohem Fleisch. Wir fühlen uns damit am Wohlsten und unsere Tiere vertragen es gut. Das Fell unserer Hunde riecht seit dem angenehmer und sieht weder stumpf, noch ölig-fettig aus. Ich finde es immer unangenehm wenn ich einen Hund streichele und danach eine schmierige Schicht an der Hand habe. Wir füttern zweimal täglich, dabei achte ich darauf, dass das Futter abwechslungsreich ist. Für die Katzen erstelle ich fertiges Futter bestehend aus Fleisch, Innereien (Hühnerherzen, Hühnermägen, Nieren, Leber, usw.), gewolften Hühnerhälsen, Knochenmehl, einer kleinen Portion Gemüse, Lachsöl und Taurin. Die Hunde bekommen abwechselnd Muskelfleisch, Innereien und fleischige Knochen, jedoch achte ich immer darauf, dass zu reinem Muskelfleisch und Innereien eine Calciumquelle hinzugefüttert wird. Ab und zu gibt es Fisch oder Lachsöl. Ausserdem gebe ich püriertes Gemüse hinzu. Zusätzlich bekommen sie hin und wieder gekochte Kartoffeln, Reis oder Nudeln.

 

Ausserdem bekommen unsere Hunde meistens ein kleines Mittagessen in Form von Trockenfleisch, z.B. Ochsenziemer, getrocknete Ohren mit oder ohne Fell usw.

 

Dennoch kommt es auch vor, dass wir im Urlaub auf Fertigfutter umstellen, da wir einfach nicht genug Fleisch mitnehmen können. Aber das sehe ich nicht als Problem. Ausserdem denke ich mir, wenn meine Hunde Leckerchen bekommen, die häufig nicht gerade gesund sind, dass man auch mal sündigen darf. So lange man Mass hält, ist es okay.

 

Aber so sehen wir das. Es gibt zu Futter so viele Meinungen wie es Hundebesitzer gibt und jeder muss mit seiner Art der Fütterung zurecht kommen.

 

SP

 



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