Pawdic Walking - moderater Sport inkl. Hundebeschäftigung
Übersicht - Worum geht es dabei?
Wenn jemand mit Wanderstöcken durch die Gegend geht, nennt man das Nordic Walking. Wenn ein Halter beim Wandern oder Joggen per Bauchgurt mit seinen Hund verbunden ist, macht er Cani Cross. Und wenn wir beides miteinander kombinieren und zusätzlich ein paar sportliche Aufgaben oder Geschicklichkeitsübungen einbauen, kommen wir zum Pawdic Walking.
Für den Menschen bedeutet dies ein leichtes aber dennoch sportliches Training, bei dem die Wirbelsäule massiert und zahlreiche Muskeln beansprucht werden. Das Training kann generell in jedem Alter durchgeführt werden und zieht nahezu keine Kosten mit sich. Ein paar Walking Stöcke (und da reichen welche aus dem Discounter) und eine Möglichkeit die Hundeleine um den Bauch zu binden (hier reicht auch ein ausgedienter Gürtel) sind als Basisausrüstung vollkommen ausreichend, um auszuprobieren, ob das etwas für einen ist.
Der Hund braucht ein Geschirr, eine Leine die länger als drei Meter sein sollte oder, wenn man möchte, kann man auch mit einer Flexi-Leine arbeiten.
Jetzt muss man mit dem Hund nur noch irgendwo hinfahren, wo niemand die ersten Versuche beobachten kann und losgehen. Wer nach zehn Minuten nicht tödlich
verunglückt ist, weil er über die Stöcke gefallen ist oder sich mit der Leine erhängt hat, weil Hund und Halter sich komplett verwickelt haben, hat das Potenzial Pawdic
Walking für sich zu entdecken.
Ausrüstung
Natürlich kann man im ARMANI Trainingsanzug, Designerturnschuhen, Känguruhleder-Handschuhen und gedämpften LEKI-Teleskop-Stöcken zum Training auflaufen. Ich wüsste aber nicht warum. Meine Ausrüstung habe ich aus diversen Fundstücken aus unserem Keller zusammengesetzt, getestet und für ausreichend befunden.
- Walkingstöcke von ALDI. Zugegebenermaßen sollten die Stöcke die korrekte Größe haben (entsprechende Tabellen finden sich im Internet) allerdings sollte der Stock für mich mit einer Körperlänge von etwas über 180cm eine Länge von 120cm haben und ich bin mit einem paar 115 cm und einem paar 110 cm auch zurecht gekommen.
- Turnschuhe, hatte ich noch von meiner aktiven Laufphase im Schrank. Mittlerweile haben die Weichmacher ihren Dienst eingestellt aber für die Dämpfung des Auftritts beim Walken reichen sie auf jeden Fall noch. Leichte Wanderschuhe haben auch funktioniert und wer gern in Wanderstiefeln gehen möchte, hat gleich einen erhöhten Trainingseffekt, weil er unnötiges Gewicht mit sich herumschleppt...aber auch die funktionieren problemlos. Am Strand kann man auch gern auf vollständig auf Schuhe verzichten.
- Mein Laufgurt, mit einer Flaschenhalterung und zwei kleinen Taschen, um z.B. Schlüssel und eine Tube Leberwurst zu deponieren, ist ein Uraltmodell von Jack Wolfskin und bestimmt schon 20 Jahre alt. Wie weiter oben erwähnt reicht ein alter Gürtel oder irgendetwas ähnliches, sofern man die Leine dort befestigen kann. Es macht aber Sinn an Trinken für sich und den Hund zu denken und ggf. einen Rucksack dabei zu haben, wenn man keine Möglichkeit hat, Flaschen im Laufgurt zu verstauen.
- Bei der Bekleidung ziehe ich einfach an, was an dem Tag bei dem Wetter am sinnvollsten ist. Ich nutze hier keine Laufhosen, keine spezielle Sportbekleidung, aber achte darauf, Sachen zu tragen in denen ich mich gut bewegen kann und weder unnütz schwitze oder friere.
- Für den Hund empfiehlt sich ein gut sitzendes Geschirr, von sportlichen Betätigungen am Halsband ist aus gesundheitlichen Gründen abzuraten.
- Bei der Art der Leine sollte jeder für sich und den jeweiligen Hund entscheiden, welche Art und welches Material am besten geeignet scheint. Ich habe diverse Flexileinen getestet, die besonders am Anfang gute Dienste leisten, wenn der Hund vorläuft, viel schnüffelt und die Seiten wechselt. Das große Problem ist, gerade bei großen Hunden, der große Griff, der einem ggf. unschön um die Hüften baumelt. Die mittlerweile weit verbreiteten Biotane Leinen sind für sportliche Tätigkeiten bei Wind und Wetter mein persönlicher Favourit. Alles was kürze als 3 m ist führt zwangsweise zu vermehrten Stolpern, über 7m wird ungesund für das menschliche Kreuz, wenn der Hund mal nach vorne stürmt. Mit dem „Leinensalat“ zwischen den Füßen muss man bei jeder Länge lernen umzugehen.
Inhalt und Ziel
Das Loblied auf Nordic Walking überlasse ich den einschlägigen Internetseiten. Als ich mich entschied, meine Laufkarriere nach zwei Bandscheibenvorfällen an den Nagel zu hängen, ging das Walken noch recht gut und war dann die Alternative bei der ich nach wie vor maximal flexibel-aktiv und zusammen mit den Hunden unterwegs sein konnte. Neben der sportlichen Komponente unternimmt der Halter etwas mit seinem Hund, festigt die soziale Bindung und trainiert ganz nebenbei grundlegende Verhaltensweisen, die man klassisch in die Schublade „Unterordnung“ legen würde und mit Trickdogging oder ähnlichem ausbauen kann.
Bei einem Pawdic Walk gibt es für jeden Termin ein bestimmtes Konzept, dass der Trainer für den Tag ausgearbeitet hat. Der Hauptanteil besteht aus Nordic Walking der in kurzen Unterbrechungen z.B. mit SITZ, PLATZ, BLEIB-Übungen ausgefüllt wird.
Da man ohnehin zwei Stöcke mit sich herumschleppt, werden diese in die Übungen mit eingebaut und der Hund beispielsweise in Achten um die Walking-Stöcke gelotst
oder ein Bein-Stock-Slalom trainiert. Die schwarze Spitze dient als Target-Stick für ein Fuß-Target, ein weißer Klebestreifen als Nasen-Target. Die Stöcke können als Hürde für den Hund verwendet
werden oder als Hilfe für Dehn-Übungen für den Menschen.
Pro Spaziergang gibt es eine bestimmt Anzahl an Punkten in Abhängigkeit von der Anzahl der Teams und der Schwere der Aufgaben zu „verdienen“ und sofern man Pawdic
Walking mit etwas Druck zur Eigenmotivation betreiben möchte, kann ein Hund-Halter Team für sich selbst kontrollieren, ob Trainingsfortschritte erkennbar sind.
Es gibt keinen Wettbewerb, Urkunden oder Pokale, Pawdic Walking ist eine zwanglose Freizeitbeschäftigung. Pawdic Walking ist als Team-Übung ausgelegt, in dem alle
Teams zusammenarbeiten müssen, um die maximale Punktzahl erreichen zu können.
So wird z.B. für die Variante „Pawdic CrossWalk“ Wald oder Wiese als Terrain genutzt, verlässt auch einmal den Weg und bezieht die örtlichen Gegebenheiten mit ein, wobei der Halter konzentriert Ausschau halten muss, um alle möglichen Punkte einzusammeln. Jeder Baumstumpf in 2 m Umkreis muss z.B. als Podest genutzt werden, Bachläufe oder Gräben müssen von Hund und Halter zweimal übersprungen werden während einer der beiden jeweils wartet, auf liegenden Baumstämmen haben Halter und Hund hin- und herzubalancieren, auf Bänken wird der Hund abgelegt während der Halter einige sportliche Übungen machen muss uvam.
Ein „Pawdic CityWalk“ läuft entsprechend in der Stadt, wobei es hier bestimmte Regeln bei der Sichtung von Mülleimern, Gullys, Zebrastreifen uvam. gibt.
Am Ende eines jeden Walks folgt ein kurzes Cool Down und bevor die Hund-Halter-Teams entlassen werden, müssen noch gemeinschaftlich fünf Wissensfragen beantwortet werden, um die maximale Gesamtpunktzahl des Tages zu erreichen.
Wir bieten von Oktober bis April an jedem 2. und 4. Sonntag im Monat Pawdic-Walking von 9:30 – 10:30 an. Die Strecken werden der Witterung und dem Trainingsziel angepasst und sind ca. 4-5 km lang. Die Teilnehmeranzahl ist zunächst auf 8 begrenzt. Es werden keine Vorkenntnisse im Nordic Walking erwartet; sie schaden allerdings auch nicht. Der teilnehmende Hund muss sozial-verträglich sein, geimpft und versichert, alles andere können wir erarbeiten. Rückfragen und Anmeldungen bearbeiten wir gerne online.
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